Von Deutschland aus ins All - Ampel bezuschusst Infrastruktur für Microlauncher
Der Bund fördert die Entwicklung und den Bau von Infrastruktur für den Start einer Trägerrakete von einem Schiff im deutschen Hoheitsgebiet bis 2025 mit insgesamt zwei Millionen Euro. Der FDP-Haushaltspolitiker Frank Schäffler, der sich federführend für das Projekt eingesetzt hat, zeigt sich hocherfreut: „Wir schließen so an Hochtechnologieländer wie den USA, Südkorea oder Israel an.“ Der geplante Start einer solchen Rakete mit entsprechenden Nutzlasten sei ein überaus positives Signal für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland, so Schäffler weiter.
Der Bremer FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Volker Redder hatte sich im Vorfeld für die Förderung stark gemacht: „Der Bund fördert hier hoch innovative Technologie made in Bremen. Dabei wird vermutlich auch Bremerhaven als Standort für das als mobile Startrampe fungierende Schiff profitieren.“ Als Obmann im Digitalausschuss sieht Redder auch die technologischen Aspekte. „Microlauncher sind eine absolute Zukunftstechnologie und werden weitere Innovationen ermöglichen. Gleichzeitig stärkt das Vorhaben die strategische Autonomie Deutschlands und der EU“, so Redder.
Die Anzahl der Satelliten, insbesondere der Klein- und Kleinstsatelliten, wird in den nächsten Jahren massiv steigen – entsprechend wächst auch der Bedarf nach Startkapazitäten. Dies hat innovative Start-ups in Deutschland hervorgebracht, die sogenannte Microlauncher entwickeln und bauen sowie Aktivitäten für Startplattformen für kleine Trägerraketen.
Da ein Großteil der Satelliten, die in den nächsten Jahren starten sollen, polare bzw. sonnensynchrone Orbits hat, müssen die entsprechenden Raketen nicht in Äquatornähe gestartet werden. Stattdessen kann der Start beispielsweise von einem Offshore-Spaceport in der Nordsee erfolgen, also über unbewohntem Gebiet.
Berechtigte Hoffnung auf eine Förderung können sich Unternehmens- und Forschungszusammenschlüsse wie die German Offshore Spaceport Alliance (GOSA) machen. Besagte Allianz plant bereits, von einer schwimmenden Startplattform für kleine Satelliten-Trägerraketen eine effiziente Startmöglichkeit zu schaffen. So soll ein Launchpad bei Bedarf auf Schiffen montiert und wieder deinstalliert werden können. Dadurch sollen die Belange der Kunden aus Wirtschaft und Forschung passgenau berücksichtigt sowie Starts von Nutzlasten bis zu einer Tonne aus deutschem Hoheitsgebiet innerhalb weniger Tage ermöglicht werden.